(Sanskrit, m., हठ योग, haṭha yoga, von hatha „Kraft, Hartnäckigkeit,“) ist eine Form des Yoga, bei der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist vor allem durch körperliche Übungen (Asanas), durch Atemübungen
(Pranayamas) und Meditation angestrebt wird.Hatha bedeutet Kraft; damit soll die Anstrengung unterstrichen werden, die notwendig ist, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Weiter wird der Begriff als Ausdruck der Einheit einander entgegengesetzter Energien (heiß und kalt, männlich und weiblich, positiv und negativ, Sonne und Mond) gedeutet. Die Silbe "Ha" steht für Sonne (Kraft, erhitzend), die Silbe "tha" steht für Mond (Stille, kühlend).Der Begriff
Hatha Yoga wurde in der Hathapradipika verwendet, einer Yogaschrift aus dem 15. Jahrhundert. Dort grenzt er den
spirituellen Yoga (wie etwa Raja Yoga) vom körperlichen Yoga (Hatha Yoga) ab. Hatha Yoga bezeichnet hier eine Stufe auf dem Weg zum Raja Yoga.
Hatha Yoga war anfänglich zur Unterstützung anderer Yoga-Formen konzipiert, erfreute sich jedoch rasch großer Beliebtheit und wurde schon bald als eigenständige Yoga-Form betrachtet. Im westlichen Kulturkreis versteht man unter Yoga oft hauptsächlich Hatha Yoga.
Die Prävention steht beim Yoga im Vordergrund: Erfahrungen haben gezeigt, dass Yoga eine Stärkung des Hormon- und Nervensystems und der Verdauung bewirkt. Im weiteren wirkt Yoga stressabbauend und konzentrationssteigernd. Yoga beeinflusst Asthmakranke wie auch an Rücken- und Kopfschmerzen Leidende positiv, aktiviert den Stoffwechsel, den Kreislauf und das Immunsystem und wirkt zudem vorbeugend gegen Osteoporose und Arthrose.
Yoga ist eines der klassischen indischen Philosophie-Systeme. Es handelt sich um den ältesten uns überlieferten
Übungsweg, der von einem engen Zusammenhang von Körper, Geist und Seele ausgeht.
In diesem Sinne fördert Yoga sowohl das Körperbewusstsein
als auch die Wahrnehmung innerer Prozesse.